Dieter Böhmdorfer

österreichischer Jurist und Politiker; Justizminister 2000-2004; Abgeordneter zum Nationalrat 2004/05; AR-Mitglied der ÖBB-Holding 2005-2007

* 11. Mai 1943 Trautenau

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 11/2005

vom 19. März 2005 (cs), ergänzt um Meldungen bis KW 21/2007

Herkunft

Dieter Böhmdorfer wurde am 11. Mai 1943 im böhmischen Trautenau als Sohn einer sudetendeutschen Arztfamilie geboren. 1945 kam diese nach Wien.

Ausbildung

Nach der Matura leistete B. 1961 im Heer Präsenzdienst und studierte als Burschenschaftler ab 1962 Jura in Wien, wo er 1967 promovierte.

Wirken

Anwaltserfahrung sammelte B. ab 1967 als Konzipient in mehreren Kanzleien, darunter bei Harald Ofner, 1983-1986 Justizminister der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) in der Koalition mit der SPÖ.

B. gründete im Dez. 1973 eine Anwaltskanzlei in Wien und spezialisierte sich auf Medien-, Miet- und Familienrecht sowie die Abwicklung von Bauträgerverträgen. Einen Namen machte er sich als Anwalt der FPÖ und als Vertrauter von Jörg Haider, der die FPÖ 1986-2000 führte und als rechtspopulistische Protestpartei gegen die 1986-2000 bestehende Koalition aus SPÖ und ÖVP zum politischen Faktor machte. So stieg der FPÖ-Anteil bei Nationalratswahlen von 4,8 % (1983) auf 26,9 % (1999). Als Rechtsbeistand vertrat B. FPÖ-Kreise in Hunderten von Verfahren, da die Konfrontationsstrategie häufig juristische Händel provozierte. So wurde FPÖ-Politikern ...